Positionen

MNU-Positionen zum zeitgemäßen Technik-Unterricht

In der Satzung des MNU von 2016 wird das Fach Technik explizit mehrfach genannt:
„Der Verein möchte alle Vereinsmitglieder wirkungsvoll bei ihrer anspruchsvollen Lehrtätigkeit in den MINT-Fächern - Mathematik, Informatik, den Naturwissenschaften und Technik - unterstützen.“ Unter Ziele des Vereins heißt es „… tritt der Verein dafür ein, dass Mathematik, Biologie, Chemie, Physik, Informatik, Technik und verwandte Fächer an den Schulen in den Bundesländern den ihrer Bedeutung angemessenen Rang erhalten und dass der Unterricht in diesen Fächern dem jeweiligen Stand der fachdidaktischen und methodischen Entwicklung entspricht“.
Da es in jedem Bundesland bereits Gymnasien mit breitem Technikangebot gibt, wird sich der MNU als Verband zur Förderung des MINT-Unterrichts um die Lehrkräfte dieser Schulen noch stärker bemühen. Eine personelle Vertretung des Faches Technik im Vorstandsrat wird derzeit vom Vorstand in die Wege geleitet.
Technik ist wie Informatik und wie die Naturwissenschaften ein Bereich, der das persönliche und berufliche Leben außerordentlich stark prägt und beeinflusst. Aus diesem Grund gehören Kenntnisse über die Erkenntniswege, die Arbeitsweisen und Errungenschaften der Technik zur gymnasialen Allgemeinbildung. Die Frage „Wie funktioniert das?“ muss in der Schule nicht nur für biologische, physikalische, chemische und informatische Sachverhalte angegangen werden, sondern auch für technische. Diesem Anspruch wird man nur gerecht, wenn in der Schullaufbahn eines jeden Schülers „Technik“ vorkommt. Die Umsetzung der MNU-Forderung „Ein Drittel der Unterrichtszeit muss dem MINT-Bereich zur Verfügung stehen“ ist allerdings Voraussetzung dafür.
 
 

Aktivitäten

MNU-Aktivitäten im Fachbereich Technik

Im Schuljahr 2017/2018 hat der MNU mithilfe der Landesverbände und ihrer Vorsitzenden eine Umfrage zum Unterricht in Technik an allgemeinbildenden Gymnasien der verschiedenen Bundesländer erstellt.
 
 
Eine tabellarische Übersicht zum derzeitigen Umfang des Technik-Unterrichts in den Bundesländern finden Sie hier.
Die genaueren Rückmeldungen aus den Bundesländern mit Links zu den Lehrplänen und anderen Informationen finden Sie hier.
Einige wesentliche Erkenntnisse aus der Umfrage hat das ehemalige Vorstandsmitglied Matthias Kremer zusammengestellt:
 
  1. Wer Technik-Unterricht auf seinem Weg zum Abitur als Pflichtfach belegen möchte, hat dazu in jedem Bundesland Gelegenheit, allerdings nicht an allgemeinbildenden Gymnasien, sondern an berufsbildenden oder technischen Gymnasien bzw. Fachoberschulen.
  2. An allgemeinbildenden Gymnasien findet kaum Pflichtunterricht mit originär technischen Inhalten statt. In nur vier Bundesländern (B-W, Berlin/Brandenburg, Hamburg und Sachsen) gibt es in der Unterstufe einen Fächerverbund mit Technik-Anteil, der allerdings recht gering ausfällt.
  3. Im Wahlpflichtbereich der Mittelstufe ist das Angebot größer: 10 Bundesländer bieten ein Fach oder einen Fächerverbund mit Technik an, wobei aber in zwei bis drei Fällen nicht klar ist, ob wirklich Technik-Inhalte vermittelt werden und ob die Technik nicht nur gestreift wird.
  4. Auffallend stark vertreten ist die Technik im Fach NwT (Baden-Württemberg), einem 4-stündigen Hauptfach der Jahrgangsstufen 8 – 10, das von ca. 2/3 der Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 gewählt wird. In Konkurrenz dazu ist ein anderes Profilfach, in der Regel eine dritte Fremdsprache, ein musisches Fach, Sport oder künftig in B-W auch der Fächerverbund Informatik- Mathematik-Physik (IMP), in seltenen Fällen auch Konkurrenz zu einer Naturwissenschaft (z. B. NRW, Sek II; Saarland, Kl. 10).
  5. Beim Technikunterricht sind zurzeit auch Veränderungen geplant: In B-W wird das Fach NwT an 16 Versuchsschulen auch von Klasse 6 bis 10 alternativ zur 2. Fremdsprache angeboten. Die Schülerinnen und Schüler erlernen ihre zweite Fremdsprache in den Jahrgangsstufen 8 bis 10.
  6. Vier Bundesländer bieten Technik-Unterricht auch in der Oberstufe an: Baden-Württemberg (noch im Versuchsstadium), NRW, Saarland und Sachsen-Anhalt, die ersten drei genannten Länder sogar 4-stündig mit der Möglichkeit zur Abiturprüfung.
  7. Bei Schülern, die das Fach Technik gewählt haben, steht es in vergleichsweise hohem Ansehen.
  8. „Technik“ ist nicht dasselbe wie „technische Anwendung einer naturwissenschaftlichen Erkenntnis“. Deshalb können Lehrkräfte einer Naturwissenschaft nicht ohne technikdidaktische Zusatzausbildung in einem Fach Technik oder einem Fächerverbund mit Technik eingesetzt werden. Ein eigener Studiengang für das Fach Technik ist ebenfalls sinnvoll. In Baden-Württemberg wurde ein eigener Lehramtsstudiengang für das Fach NwT eingerichtet. An vier Hochschulen sind derzeit über 200 Studierende eingeschrieben. Die ersten Absolventen haben ihr Referendariat absolviert und sind bereits im aktiven Schuldienst.

Auszeichnungen

Leonardo-da-Vinci-Preis

Der Universalgelehrte Leonardo da Vinci – Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur und Naturphilosoph – ist Namensgeber dieses Preises. Prämiert wird ein überzeugendes Unterrichtskonzept im Bereich „Natur und Technik“, dem in besonderer Weise die Verknüpfung natur- und technikwissenschaftlichen Unterrichts gelungen ist. Auch dieses Mal sind Bewerbungen aus allen Schulformen willkommen. Wir suchen interessante und innovative Beispiele, wie Unterricht im MINT-Bereich verknüpft und praxisnah gestaltet werden kann.

Der Leonardo-da-Vinci-Preis wird vom VDI gestiftet.

Alle Mitglieder des Fördervereins sind aufgerufen, Vorschläge für die Preisverleihungen zu machen.

Der Leonardo-da-Vinci-Preis des VDI für Natur und Technik ist mit EUR 2.000 als Sachmittelpreis dotiert und soll in die Umsetzung des erarbeiteten Konzepts fließen. Die Jury setzt sich aus Mitgliedern von VDI und MNU zusammen. Die Bewerbungsunterlagen können unter www.vdi.de/natur-und-technik heruntergeladen werden.

Die Preisträger erhalten die Möglichkeit, während des MNU-Bundeskongresses in einem Workshop ihr Konzept vorzustellen. 
 
Ihr Ansprechpartner im VDI:
Marvin Müller
Telefon: +49 211 6214-644
Telefax: +49 211 6214-97644
E-Mail:  

 

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MNU-Geschäftsstelle
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