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"Auf zu neuen Welten - die neuen Abteilungen sind geöffnet"

Bericht über das Stipendium „Deutsches Museum München 2022“ des Landesverbands Rheinland-Pfalz des MNU e.V.

Nach drei Jahren Abstinenz konnten wir endlich wieder einen Kurs am Deutschen Museum in München ausrichten. Mit unserer Anreise am 11.07.22 öffneten nach langjähriger Umbau- und Sanierungsphase gleichzeitig die neuen Museumsabteilungen, zu deren ersten Besucher unsere Gruppe zählen durfte. Erstmalig bestand die Gruppe der Teilnehmenden aus Preisträgern des Wettbewerbs Jugend forscht/Schüler experimentieren und Studierenden der Universität Koblenz des Studiengangs Lehramt Informatik, für die es jedoch im Gegensatz zu den Schülerinnen und Schülern kein Stipendium war. Für diesen Teil der Gruppe wurde das Programm zusätzlich durch museumspädagogische Elemente ergänzt.

Bei strahlendem Sonnenschein, aber deutlicher Verspätung aufgrund der Bahnreise, erreichte die Gruppe München im Laufe des Nachmittags. Nach der Begrüßung durch die Mitarbeiterin des Kerschensteiner Kollegs konnten wir noch für eine Stunde Museumsluft schnuppern und die ersten Abteilungen im Streifzug entdecken. Bei einem indischen Abendessen und einem kleinen Stadtbummel in der Innenstadt wurde der erste Tag abgerundet.

Mit einem guten Frühstück, welches aufgrund der Schließung des Museumrestaurants erstmalig in Eigenregie gestaltet worden ist, konnten wir in den neuen Tag starten. Während der Vormittag im Zeichen der individuellen Erkundung stand, fand am Nachmittag eine Führung durch den Bereich Kryptographie der Abteilung Bild Schrift Codes statt. Dabei wurde der Gruppe die Themen Substitutionsverschlüsselung, Enigma und asymmetrische Verschlüsselungen nähergebracht. In den folgenden Tagen sollten die Studierenden sich noch verstärkt mit diesem Teil des Museums beschäftigen. Zur Abkühlung bei dem heißen Wetter ließen wir den Abend in einem Schwimmbad ausklingen.

Für die Studierenden startete der nächste Tag mit einer Einführung in Actionbound, einem Softwaretool zur Entwicklung eines Lernpfads. Ähnlich einer Präsentation werden durch die Ergänzung von Quizzes und Aufgabenstellungen die Besucher durch eine Ausstellung – in unserem Fall die Kryptographie – geführt. Von den angehenden Lehrkräften wurden in Kleingruppen im Laufe der nächsten Tage zwei solcher Bounds erstellt. Zur Abwechslung wurde am Nachmittag eine Science-Show im Museum geboten, bei der Kim Ludwig-Petsch, Leiter des Kerschensteiner Kollegs, mit Unterstützung des Publikums seine best five vorstellte. Jedes Experiment repräsentierte eine der neu eröffneten Abteilungen. Aufgrund einer Schülerempfehlung besuchten wir eine Pizzeria, deren Pizzadurchmesser rund 40 cm betrug. (Auf die Frage, ob es auch kleinere Pizzen gäbe, konterte die Besitzerin mit „Entweder Pizza oder keine“.) Mit vollem Magen stand zum Abschluss des Tages ein Besuch der Volkssternwarte an. Während der Besuch des kleinen Planetariums und entsprechende Vorträge zu Beginn noch lohnenswert waren, konnte wegen der dichten Wolkendecke kein Blick in den Sternenhimmel geworfen werden.

Am darauffolgenden Tag begrüßte uns NAO, der kleine humanoide Roboter, und zeigte seine überwältigenden Talente, sodass die Nachmittagsführung durch die Robotik-Abteilung das Spektrum für diesen Tag abrundete. Die weitere Zeit wurde von den Studierenden zur Entwicklung der Bounds und von den Schülerinnen und Schülern für Erkundungen im Museum genutzt. Von dem Angebot an öffentlichen Führungen wurde reger Gebrauch gemacht. Neben den schon erwähnten Bereichen überzeugten insbesondere Medizin, Landwirtschaft, Luft- und Raumfahrt und Naturwissenschaften, zu denen Chemie, Atomphysik und klassische Optik zählen. Dass das hervorragend präsentierte Gebiet der Musikinstrumente von dem Museum zu den Naturwissenschaften gezählt wird, verwunderte die Teilnehmenden schon, denn die Akustik stand dabei weniger im Vordergrund. Der bevorstehende Abend war der freien Verfügung vorbehalten und wurde von Einigen für ein kühles Nass in der Isar genutzt.

Endlich war es soweit – am Freitagvormittag präsentierten die Studierenden stolz die von ihnen entwickelten Bounds zur vollsten Zufriedenheit des Kursleiters. Als erste Spielerinnen und Spieler durften sich die restlichen Mitglieder des Kurses einbringen. Nach einer noch ausstehenden Überarbeitung werden diese Bounds zukünftig den Museumsbesuchern auch zur Verfügung gestellt. Neben dem Haupthaus auf der Museumsinsel bestand die Möglichkeit, auch das Verkehrszentrum und die Flugwerft Schleißheim zu besuchen. Am letzten Abend stand eine bayerische Mahlzeit auf dem Programm, welche im Anschluss zu einem ausgiebigen Stadtrundgang einlud. Ein späterer Spieleabend in der Unterkunft rundete den Tag ab.


Dt. Museum Turm

Nach einer kurzen Woche, die gefühlt einem langen Tag glich, mussten auch wir die Heimreise antreten. Doch zuvor konnte jede und jeder der Teilnehmenden die Abteilungen aufsuchen, die ihr bzw. ihm besonders zusagten, wobei einige von uns es nicht geschafft haben, aufgrund der Flächengröße in der Woche alle Bereiche des Museums zu erkunden. Die ansprechenden Exponate und Erläuterungstafeln luden zu einer ausgiebigen Auseinandersetzung ein. Erschöpft, aber vollkommen zufrieden erreichte die Gruppe am Samstagabend die Heimat.

Nach der langen Corona-Zwangspause erfreut es den LV Rheinland-Pfalz des MNU umso mehr, den Stipendiatenkurs erfolgreich durchführen zu können, der ohne die langjährige finanzielle Unterstützung der Berdelle-Hilge-Stiftung in dieser Form nicht möglich wäre. Nach dem Aufwand des Eröffnungswochenendes und den entsprechenden Vorbereitungen in den Wochen zuvor gilt ein weiterer Dank den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Deutschen Museums für ihre Bereitschaft, unseren Kurs so zeitnah zu empfangen und zu betreuen. Alle Teilnehmenden werden diese einmalige Woche nicht vergessen.

[René Laux, Dr. Alexander Hug]

 

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