Unterricht mit Prof. Dobbelstein
Das Forum in der Helene-Lange Schule in Oldenburg ist mit seinen 260 Plätzen an diesem Donnerstagvormittag prall gefüllt. Lernende aus Oldenburg, Wunstorf, Nordhorn, Bramsche und Haren (Ems) haben sich eingefunden. Ein älterer, freundlich dreinschauender Mann tritt auf die Bühne, begrüßt die Schülerinnen und Schüler der Biologie-Kurse der Qualifikationsphase und legt sofort los. Die Teilnehmenden hören interessiert zu und machen sich Notizen – eine besondere Lernatmosphäre entsteht. Denn dort oben steht nicht einer ihrer normalen Lehrkräfte, sondern Prof. Dr. med. Mathias Dobbelstein, Direktor der molekularen Onkologie der Universitätsmedizin Göttingen. Er spricht zu den Schülerinnen und Schülern zum Thema „Krebsforschung – Konzepte, Chancen und Beruf“. Das Niveau ist hoch, es geht ans Eingemachte: Begriffe wie Tumorsuppressorgene, Transkriptionsfaktor p53 oder Zellzyklusarrest fügen sich sinnvoll und logisch aneinander. Wie es zur Entstehung von Krebs kommt und welche Ursachen dafür verantwortlich gemacht werden können, wird eindrücklich veranschaulicht. Der Professor zeigt auf, wie die eigene Lebensweise Einfluss auf die Entstehung von Krebs nehmen kann: „Wenn Sie sich unbedingt einen Krebs zulegen wollen, dann fangen Sie mit dem Rauchen an: Die Wahrscheinlichkeit ist so hoch wie beim russischen Roulette.“ Aber auch andere Faktoren werden erläutert: „Lassen Sie sich nicht zu dick werden!“
Nach 45 Minuten geballter Informationsvermittlung bedanken sich die Zuhörenden mit tosendem Applaus. In der nun folgenden halben Stunde entsteht ein intensiver Austausch zwischen den Schülerinnen und Schülern und Herrn Dobbelstein: Es werden Fragen zum Krebs und dessen Behandlung gestellt. Man spürt, dass die Thematik in vielen Familien relevant ist. Gleichzeitig werden Berufsfelder und Forschungsschwerpunkte aufgezeigt. Nicht wenige Teilnehmende bekunden großes berufliches Interesse.
Das freut auch den Referenten, der nach der Veranstaltung einer Gruppe Interessierter weiter Auskunft gibt.
Die erste Schülerakademie der Reihe „Wissenschaft erleben – Experten hautnah!“ zeigt, wie wertvoll der Austausch mit echten Wissenschaftlern für die Lernenden sein kann: „Herr Dobbelstein hat uns als Schülerinnen und Schüler richtig gut abgeholt, er hat uns wirklich angesprochen“, meint Aylinarsalm, eine Schülerin, die mit ihrem Kurs vom Gymnasium Wildeshausen angereist ist. Ihre Freundin ergänzt, dass Herr Dobbelsteins Art sehr ansprechend war und er die Fragen wirklich beantworten konnte. Auch Iris Schmidt, Fachleiterin Biologie im Studienseminar Oldenburg zeigte sich begeistert von der Veranstaltung: „Prof. Dobbelstein hat einen äußerst gelungenen Vortrag gehalten, der die Lernenden nicht nur fachlich, sondern auch persönlich abgeholt und mitgenommen hat.“ Dass auch zu Hause über die Schülerakademie gesprochen wurde, zeigt das Beispiel einer Schulbegleiterin, die an der HLS arbeitet und deren Sohn die Veranstaltung besuchte: „Mein Sohn kam heute nach Hause und berichtete, dass ich sofort mit dem Rauchen aufhören solle: Benzpyrene verursachen Krebs und Nikotin macht abhängig!“
Äußerst zufrieden zeigte sich auch Cornelia Zappetti, die in ihrer Doppelfunktion als Biologielehrerin und Organisatorin der Schülerakademie für den MNU tätig war:„Der Vortrag von Herrn Dobbelstein war eine beeindruckende Kombination aus tiefgreifendem Fachwissen und charmantem Vortragstil, der das Publikum sowohl fesselte als auch informierte. Die Art und Weise, wie die Inhalte präsentiert wurden, machte es leicht, komplexe Themen zu verstehen. Ein echtes nachhaltiges Erlebnis!“
Die Schülerakademie wird zu weiteren MINT-Themen in unregelmäßigen Abständen fortgeführt. Informationen erhalten Sie auf der Homepage.