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Neuere Entwicklungen in der Nachhaltigkeitsdebatte und ihre Auswirkungen auf den naturwissenschaftlichen Unterricht
Vortragende/r: Prof. Dr. Ingo Eilks
Institution:Institut für Didaktik der Naturwissenschaften, Abt. Chemiedidaktik
Datum:05. September 2023
Zeit:10:00 - 11:00 Uhr
Raum:Hörsaal 1a
Plätze:noch 356 Plätze frei

Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Das Drei-Säulen-Modell der Vereinten Nationen aus sozialer, ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit ist seit 1992 bekannt – was gibt es daher Neues zu sagen?

Eine ganze Menge. In den letzten Jahren haben sich in der Nachhaltigkeitsdebatte viele Dinge gewandelt und neue Konzepte wurden geschaffen. Die Vereinten Nationen gaben 2015 die Agenda 2030 heraus, inklusive der 17 sogenannten „Sustainable Development Goals“. Wir verstehen Entwicklung heute als ein Leben in planetaren Belastungsgrenzen und schließlich ist sogar der Vorschlag, ein neues Erdzeitalter zu benennen – das Anthropozän, auf dem besten Weg, die Sichtweise der Menschheit zu ändern. Der wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung für globale Umweltveränderungen (WGBU) schlug 2011 sogar einen Sozialvertrag für mehr Nachhaltigkeit vor. Ein Nachhaltigkeitsmodell mit drei gleichberechtigten Säulen scheint hierfür nicht mehr ausreichend.

Im Vortrag geben wir einen Überblick über aktuelle Trends der Nachhaltigkeitsdebatte. Herausgestellt wird, was das für den naturwissenschaftlichen Unterricht bedeutet. Aufgezeigt wird, wie sich Konzepte etwa der planetaren Leitplanken in aktuelle Lehrpläne integrieren lassen und zeigen so auf, wie sich die Forderung nach mehr nachhaltigkeitsbezogenen Themen im Unterricht realisieren lässt. Unsere aktuellen Beispiele stammen aus dem Blickwinkel der Chemie, sie haben aber immer auch fächerübergreifende Perspektiven. Die Folgerungen sollten ohnehin gleichermaßen für alle naturwissenschaftlichen Unterrichtsfächer gelten.