VC 05

Zwischen Fakten und Fake News – eine Unterrichtseinheit zum Hinterfragen naturwissenschaftlicher Informationen
Vortragende/r: Dr. Nadja Belova
Co-Autoren:Moritz Krause
Institution:Universität Bremen
Datum:14. November 2022
Zeit:10:00 - 10:45 Uhr
Raum:KH1
Plätze:noch 44 Plätze frei

Soziale Medien sind eine beliebte Informationsquelle für junge Menschen. Sie dienen nicht nur der Kommunikation, sondern auch der Erstellung und Verbreitung von Inhalten sowie der Werbung. Die Inhalte können wissenschaftsbezogene Informationen enthalten, die in vielen Fällen nicht auf wissenschaftlich belegten Quellen beruhen. Die Ersteller:innen von Inhalten und/oder Werbetreibende verwenden eine Reihe von Strategien, um ihre Behauptungen glaubwürdiger erscheinen zu lassen. Zusätzlich werden häufig naturwissenschaftliche Fakten für eigene Ziele zweckentfremdet. Aktuelle Studien zeigen, dass Kinder und Jugendliche große Schwierigkeiten haben, naturwissenschaftsbasierte Informationen in (sozialen) Medien zu reflektieren und das, was sie im naturwissenschaftlichen Unterricht lernen, für eine solche Reflexion zu nutzen. Besonders schwierig wird es, wenn für eine objektive Reflexion Emotionen überwunden werden müssen, zum Beispiel die Sympathie für eine:n bestimmte:n Influencer:in. Andererseits helfen bereits kurze schulische Interventionen, die Reflexionsfähigkeit zu steigern.

Wir stellen eine Auswahl solcher Unterrichtsvorschläge vor, unter anderem ein von uns entwickeltes imaginäres Produkt mit dem Namen "HIQO - das Wasser mit Leitfähigkeitsextrakt". Wir behaupteten, dass dieses Wasser die Leitfähigkeit des Gehirns verbessern und die Verbraucher:innen intelligenter machen würde. Zusätzlich erstellten wir eine vollwertige Internetpräsenz (basierend auf einem Instagram-Account) und bestellten speziell etikettierte Flaschen, die jedoch gewöhnliches Mineralwasser enthielten. Bei der Erstellung der Internetressourcen haben wir die wichtigsten aus der Literatur bekannten Manipulationsstrategien berücksichtigt.

Die dreistündige Unterrichtseinheit wurde mit insgesamt 106 Schüler:innen aus drei norddeutschen Gymnasien erprobt.