VB 10

Untersuchungen der marinen Wanderungen von Aalen mit Satellitentransmittern
Vortragende/r: Dr. Klaus Wysujack
Institution:Thünen-Institut für Fischereiökologie
Datum:17. November 2021
Zeit:17:00 - 17:45 Uhr
Raum:Biologie (Thünen Institut)
Plätze:noch 87 Plätze frei

Der Europäische Aal ist eine faszinierende Fischart mit einem komplexen Lebenszyklus. In den vergangenen Jahren stand die Art im Fokus vieler Diskussionen. Die Bestandsentwicklung sorgte für große Besorgnis sowohl bei Naturschützern als auch im Fischereisektor. Auch für Forschende war und ist der Aal aufgrund seines komplexen Lebenszyklus und vieler offener Fragen hochinteressant. Als eine Folge des dramatischen Rückganges des Glasaalaufkommens an den europäischen Küsten während der vergangenen drei Jahrzehnte wurde die Forschung zu verschiedenen Aspekten der Biologie des Aals intensiviert.
Die Wanderung der Aale zu ihren mehrere tausend Kilometer entfernten Laichgründen gehört wohl zu den faszinierendsten Phänomenen der Fischbiologie. Trotz einiger Fortschritte in der jüngeren Vergangenheit existieren noch immer enorme Wissensdefizite über die Routen und das Verhalten der Blankaale während der ozeanischen Wanderung. Ozeanische Forschungen sind aufwändig und teuer. Zudem war das technische Equipment zur Verfolgung der Langdistanzwanderungen der Aale im Ozean bis vor kurzem noch nicht verfügbar. Dies sind zwei Hauptgründe, warum bislang so wenig über die ozeanischen Stadien der Aale bekannt ist. Alle Versuche, adulte Exemplare des Europäischen Aals im Ozean und am Laichplatz zu fangen, schlugen bislang fehl. Auch über die Sterblichkeit im Meer während der Wanderung ist bislang sehr wenig bekannt.
In der jüngeren Vergangenheit wurde eine neue Generation von sogenannten Pop-up Satellite Tags (PSAT) entwickelt, die mittlerweile klein genug sind, um mit gewissen Einschränkungen auch beim Aal eingesetzt zu werden. Um den Einsatzbereich von PSAT’s und die Vorteile dieser Tags für die Erforschung der ozeanischen Wanderungen von Aalen herauszuarbeiten, soll in dem Vortrag kurzer Überblick über verschiedene andere Markierungsmethoden und die Einschränkungen der Einsatzmöglichkeit gegeben werden. In der Folge werden einige Ergebnisse eigener Untersuchungen präsentiert.