VC 12

Mit „Chemie“ zur Restaurierung saurer und eutropher Seen – MINT in einer Kultur der Nachhaltigkeit: Modellexperimente zur Umweltbildung
Vortragende/r: Dr. Wolfgang Schmitz
Institution:Pädagogische Hochschule Karlsruhe/Institut für Chemie
Datum:18. November 2021
Zeit:15:00 - 15:45 Uhr
Raum:Chemie 1
Plätze:noch 89 Plätze frei

Zwei zentrale Umweltprobleme von Oberflächengewässern sind schon lange bekannt: Die Versauerung von Seen und die Eutrophierung von Seen.
Der Vortrag geht zunächst auf die Ursache der Versauerung von Seen ein und stellt chemische und andere Sanierungsmöglichkeiten solcher Seen vor.
Anschließend wird das schon lange bekannte Problem der Eutrophierung von Seen betrachtet und die Ursachen beleuchtet: Der Eintrag immenser Phosphat-Mengen, der zu Überdüngung und starker Algenbildung führt. Trotz einer Reduktion des Phosphat-Eintrags in Oberflächengewässer seit 1985 um ca. 70% in Deutschland stellen Phosphate in Gewässern nach wie vor ein sehr großes Umweltproblem dar. Um die Eintragswege, Mobilisierungs- und Akkumulierungsreaktionen von Phosphat in Gewässer zu verstehen, wird im Vortrag auch auf Stoffkreisläufe in limnischen und marinen Systemen eingegangen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Phosphat-Belastung in Seen zu reduzieren. Eine neuere Maßnahme des Gewässer-managements ist die chemische Seerestaurierung nicht nur in Binnenseen, sondern auch beispielsweise in der Ostsee. Hierbei werden diverse Phosphat-Fällungsmittel, u.a. LaCl3, eingesetzt. Eine interessante technische Lösung sind die an einem Badesee eingesetzten „See-Pelikane“ (Phosphat-Eliminations-Kompakt-Anlagen).

Zu beiden Problematiken sind einige anschauliche Modellexperimente für den Bildungssektor aus dem Bereich „Chemie-Technik-Lebenswelt“ entwickelt worden, die im Vortrag vorgestellt werden sollen. Diese sollen ein besseres Verständnis der komplexen Zusammenhänge in marinen und limnischen Gewässersystemen bieten.