VB 04

Welche Effekte haben rostende Munitionsaltlasten in den Meeren auf Fische?
Vortragende/r: Dr. Jörn Peter Scharsack
Institution:Thünen Institut für Fischereiökologie
Datum:17. November 2021
Zeit:15:00 - 15:45 Uhr
Raum:Biologie (Thünen Institut)
Plätze:noch 90 Plätze frei

Während und nach den Weltkriegen wurden allein in deutschen Hoheitsgewässern der Nord- und Ostsee ca. 1,6 Mio Tonnen Munition versenkt. Die Munitionshüllen korrodieren und Inhaltsstoffe der Munition werden frei. Das sind vor allem Sprengstoffe (z.B. TNT, Trinitrotoluol) aber auch Schwermetalle und Rückstände aus chemischen Waffen. Bisher ist noch wenig darüber bekannt, wie solche Munitionsrückstände auf die Meeresumwelt wirken. Am Thünen Institut für Fischereiökologie in Bremerhaven untersuchen wir wie Substanzen aus Munitionsaltlasten auf Fische wirken können. Es zeigt sich, dass Fische die Sprengstoffe aufnehmen, aber auch umbauen und wieder ausscheiden können. Derzeit wird untersucht, ob Fische durch Munitionsaltlasten geschädigt werden und welche Risiken möglicherwiese für Mensch und Umwelt bestehen.
Das Interesse von Öffentlichkeit und Politik an der Thematik steigt derzeit stark an und es werden Pläne entwickelt, wie mit den Munitionsaltlasten zukünftig umgegangen werden kann. Die Thematik ist äußerst vielschichtig, reicht im Prinzip von Geschichte, über Physik und Chemie zur Biologie und bis in die Tagespolitik, wenn Schweinswale bei der Sprengung von Munition getötet werden. In meinem Vortrag werde ich vor allem darauf eingehen, was der aktuelle Stand der Forschung zur Wirkung von marinen Munitionsaltlasten auf Fische ist.