Geschlechtliche Vielfalt in der Schule
Vortragende: Ursula Rosen
Institution:Intergeschlechtliche Menschen e.V.
Datum:Dienstag, 26. März 2024
Zeit:11:00 - 11:45 Uhr
Raum:V5
Beitrags-Nr.:VB 26-003

Trotz einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom Jahr 2017 und einer Neufassung des Personenstandsgesetzes vom Januar 2019 sind Schulen immer noch sehr binär aufgestellt. Das gilt insbesondere für den Biologieunterricht, in dem sich der Sexualkundeunterricht im Wesentlichen auf männliche und weibliche Körper bezieht. Intergeschlechtlichkeit kommt in den aktuellen Lehrwerken entweder gar nicht vor oder wird als Abweichung von der Normalität in einem kurzen Absatz abgehandelt. Auch in der Gesellschaft ist kein umfassendes Wissen über Varianten der Geschlechtsentwicklung vorhanden. Dies führt dazu, dass die Geschlechtsoptionen w/m/d zwar von Stellenanzeigen fast allen Menschen bekannt sind, die biologischen Grundlagen dieser Einteilung aber nicht bekannt sind - auch, weil sie in der Schule nicht vermittelt werden. Auch zum Thema Transidentität fehlt in den Schulen oft grundlegendes Wissen und es herrscht Unsicherheit über einen pädagogisch angemessenen Umgang mit intergeschlechtlichen, transidenten und nonbinären Schüler*innen
Der Vortrag gibt einen Überblick über die biologischen Grundlagen der geschlechtlichen Vielfalt, die aktuelle Gesetzeslage und die Relevanz eines erweiterten Geschlechterbegriffs für den schulischen Alltag - und dies betrifft nicht nur den Biologieunterricht, sondern auch andere Fächer wie Ethik, Sport oder Politik, die Klassenlehrerschaft, den Freizeitbereich (AGs) und vieles mehr.