| Vortragender: | Prof. Dr. Klaus Roth |
| Institution: | Freie Universität Berlin Institut für Chemie und Biochemie |
| Datum: | Mittwoch, 27. März 2024 |
| Zeit: | 14:00 - 14:45 Uhr |
| Raum: | V4 |
| Beitrags-Nr.: | VC 27-005 |
Um 1700 steppte in Berlin der Bär. Aus ganz Europa wurden kluge Köpfe angeworben und strömten in die Stadt. In dieser Zeit erreichte die Beliebtheit der Alchemie ihren Höhepunkt und in der Stadt entwickelte sich eine bunte Alchemisten-Szene. Mittendrin wurde 1706 mit dem Berliner Blau eine Jahrhundert-Entdeckung gemacht: das Berliner Blau. Sein Herstellungsverfahren wurde von den Entdeckern allerdings als Betriebsgeheimnis streng geheim gehalten. Aber 1724 erschien aus heiterem Himmel die detaillierte Synthesevorschrift in den englischen Philosophical Transactions of the Royal Society, wobei anstelle des obligatorischen Autorennamens nur der Hinweis „Von einem deutschen Absender“ auftauchte. Wer war dieser anonyme Verräter? Rollen wir diesen Fall nach 300 Jahren neu auf und schließen ihn dank neuer chemiehistorischer Forschung endgültig ab.