Ein Energiestrom durch die bewegte Erde, den man erst auf den zweiten Blick bemerkt.
Vortragender: Michael Pohlig
Institution:Karlsruher Institut für Thechnologie (KIT) - Didaktik der Physik
Datum:Mittwoch, 27. März 2024
Zeit:16:00 - 16:45 Uhr
Raum:V3
Beitrags-Nr.:VP 27-007

Durch jeden Körper, der unter Zug- oder Druckspannung steht und sich bewegt, fließt Energie. Dieser Energiefluss ist nicht-konvektiv: die Energie strömt nicht mit der Materie, sondern durch sie hindurch. Bekannt sind solche Energieströme von der Hydraulikanlage eines Baggers oder von einer Fahrradkette. Auch durch die Erde, die sich um die Sonne bewegt, strömt Energie, denn die Erde steht im Innern unter hohem Druck. Bei der Hydraulikanlage eines Baggers und bei der Fahrradkette sieht man leicht woher die Energie kommt und wohin sie geht. Jede Schülerin und jeder Schüler versteht die Fragen nach dem „woher?“, „wohin?“ und „auf welchem Weg strömt die Energie?“ und kann sie auch beantworten. Wie sieht aber die Antwort auf die gleichen Fragen bezogen auf die bewegte Erde aus? Wer liefert die Energie, die durch die Materie der Erde von ihrem „Heck” zum „Bug” fließt, und wer nimmt sie dort in Empfang?
Der Vortrag gibt eine Antwort auf diese Fragen. Dazu benötigt man die Theorie des Gravitatoelektromagnetismus, die 1893 von Heaviside in Analogie zu Maxwells Theorie des Elektromagnetismus formuliert wurde. Da viele mit der Heaviside-Theorie nicht vertraut sein dürften, wird zunächst das elektromagnetische Analogon zur bewegten Erde diskutiert.