Jenas Pionierrolle in der Molekularen Biotechnologie für zukunftsweisende Wirkstoff-Entdeckung
Vortragender: Prof. Dr. Axel Brakhage
Institution:Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie e.V. Hans-Knöll-Institut (Leibniz-HKI)
Datum:Montag, 25. März 2024
Zeit:18:00 - 19:30 Uhr
Raum:HS1
Beitrags-Nr.:VB 25-PV2
Hinweis:Plenarvortrag

Die biomedizinische Forschung in Jena basiert auf der visionären Schaffenskraft von Hans Knöll beginnend bereits Ende der 30iger Jahre des letzten Jahrhunderts. Er war der Gründer des Beutenberg-Campus und des Akademie-Instituts Zentral Institut für Mikrobiologie und Experimentelle Therapie (ZIMET) in der ehemaligen DDR. Auf der Basis der dort akkumulierten Expertise insbesondere in der Erforschung und Entwicklung von antimikrobiellen Medikamenten hat sich Jena zu einem national und international sichtbaren Spitzen-Standort der biomedizinischen Biotechnologie entwickelt, was gerade auch durch den in Jena ansässigen Exzellenzcluster Balance of the Microverse unterstrichen wird. Das Leibniz-HKI erforscht zwei große, verknüpfte Themen. Dabei handelt es sich um lebensbedrohliche Infektionen durch human-pathogene Pilze sowie die Entdeckung und Charakterisierung von durch Mikroorganismen gebildete Naturstoffe, von denen viele wichtige Medikamente sind wie Antibiotika oder Anti-Tumortherapeutika. Deren Bedeutung für die Ökologie ist weitgehend unverstanden. Wir verfolgen die Hypothese, dass diese komplexen Verbindungen mikrobielle Gemeinschaften (Mikrobiome) zu strukturieren helfen. Das ist enorm wichtig, da ein „gesundes“ Mikrobiom, z.B. beim Menschen, dazu beiträgt, Krankheiten zu verhindern. Ein Ziel für zukünftige Therapien wird es sein, gesunde Mikrobiome wiederherzustellen. In der Infektionsforschung werde ich über einen Fall berichten, wie sich ein pathogener Pilz in unseren Zellen verstecken kann - was übrigens viele Krankheitserreger vermögen - und deshalb einer Therapie in diesem Stadium nur schwer zugänglich ist. Deshalb versuchen wir, neue Konzepte der Therapie zu entwickeln. Schließlich werde ich über die neue CRISPR-Cas-Technologie berichten, die einen Meilenstein für die Weiterentwicklung der Biotechnologie darstellt. Sie könnte auch z.B. einen Teil der Pflanzenzüchtung auf eine rationale Basis stellen, weshalb ihre Zulassung auch in Europa von der Europäischen Kommission vorgeschlagen wurde.