Felix Klein und der Verein zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts
Vortragende: Dr. Renate Tobies
Institution:FSU Jena, Ernst-Haeckel-Haus
Datum:Mittwoch, 27. März 2024
Zeit:12:15 - 13:00 Uhr
Raum:V2
Beitrags-Nr.:VN 27-004

In diesem Jahre feiern wir am 25. April 2024 den 175. Geburtstag Felix Kleins. Der Verein zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts ernannte ihn am 25. April 1917 zum Ehrenmitglied, ein Dank für sein Engagement für die Gesamtheit der Fächer. So lesen wir auch in Kleins Dankschreiben:
„Eine lange Periode der Arbeit liegt hinter uns. Zweierlei haben wir, denke ich, richtig getroffen: Zunächst, daß der mathematische Unterricht seine volle Aufgabe nur erfüllen kann, wenn er sich bewußt in die Gesamtzwecke der Schule einordnet. Sodann aber, daß das Unterrichtswesen überhaupt als ein Organismus begriffen sein will, dessen sämtliche Teile miteinander in notwendigem Zusammenhang stehen.“
Nachdem Klein 1892 erstmals mathematisch-physikalische Ferienkurse für bereits in der Praxis tätige Lehrkräfte (in Göttingen) etabliert hatte, hospitierte er selbst an Gymnasien (Hannover), um die Interessen der Gymnasiallehrer kennenzulernen. 1894 fuhr er zur Jahrestagung des Vereins nach Wiesbaden und lud den Verein ein, 1895 in Göttingen zu tagen. Zu diesem Anlass präsentierte er eine Schrift Über ausgewählte Fragen der Elementargeometrie (1895), die Schul- und neuere Mathematik verknüpfte und sofort auf großes Interesse stieß (auch übers. ins Franz., Ital., Engl., Japan.; Russ.).
Klein hatte zeitlebens den Kontakt zum 1890 in Jena initiierten Verein behalten. Dies trug bei, dass er zu Beginn des 20. Jhs. zu einem maßgeblichen Reformator des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts im In- und Ausland werden konnte.