| Vortragende: | Marie Fischer |
| Co-Autoren: | Luisa Lauer und Markus Peschel |
| Institution: | Universität des Saarlandes, Didaktik des Sachunterrichts |
| Datum: | Mittwoch, 27. März 2024 |
| Zeit: | 11:00 - 12:30 Uhr |
| Raum: | 127 |
| Beitrags-Nr.: | WN 27-003 |
| Plätze: | noch 24 Plätze frei |
Im Fokus dieses Workshops steht die Frage, wie sich Ansätze eines selbstbestimmten, individualisierten Experimentierens (vgl. Köster 2006; 2018; Peschel 2009; 2014) und die Idee der Phänomenorientierung (vgl. Murmann 2004; Schumann 2013; Müller & Schumann 2022) im Sachunterricht adressieren lassen. Dabei werden die Grenzen der Verwendung von Experimentierkoffern/-kisten für ein freies Explorieren und Experimentieren bzw. Offenes Experimentieren aufgezeigt und tragfähigere Material- und Ordnungskonzepte erläutert.
Experimentierkoffer/-kisten von kommerziellen Verlagen sind meist für einen Unterricht konzipiert, in dem alle Schüler*innen einer Klasse zur gleichen Zeit in den gleichen Schritten die vorgesehenen Experimente durchführen (vgl. Peschel 2009). „Um diesem Zweck gerecht zu werden, finden sich i. d. R. jeweils Klassen- bzw. Mehrfachsätze an Experimentiermaterialien“ (Köster et al. 2015: 1). Diese Experimentiermaterialien sind meist kleinschrittig „fachlich didaktisiert“ (ebd.), erfüllen also bestimmte, fachliche Zwecke und haben Einsichten bzw. Lösungen oft immanent inskribiert (vgl. Wagenschein 1999). Die mitgelieferten Aufgaben sind meist klar gefasst und sehr zielorientiert; sie führen zu eindeutigen Ergebnissen und Lösungen (vgl. Kihm & Peschel 2017).
Eine Idee, diese Eindeutigkeiten zu umgehen, mehr Freiheiten bei der Bearbeitung bzw. Auseinandersetzung mit Experimenten zu ermöglichen (vgl. Priemer 2011) und zu eigenen Erkenntnissen zu kommen, stellt die Auseinandersetzung mit Phänomen (vgl. Murmann 2004; Schumann 2013; Müller & Schumann 2022) dar, die eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand nicht in vorgefertigter Form erzeugen.
Material- und Ordnungskonzepte, die eine solche Näherung im Sachunterricht (Schwerpunkt MINT) im Sinne des Freien Experimentierens und Explorierens (FEE; Köster 2006; 2018) an die Sache erzeugen, finden sich im GOFEX-Konzept (Peschel 2009) sowie in FEE-Experimentieransätzen aus dem Projekt LemaS. Ziel des Workshops ist es daher, diese (offenen) Material- und Ordnungskonzepte kennenzulernen, zu erproben und zu diskutieren – im Hinblick auf die Ermöglichung von selbstbestimmtem, Offenem und phänomenorientiertem/-basiertem Experimentieren.