WinUM 2.0 – Die Folgen des Klimawandels im virtuellen Weinberg vermitteln
Vortragende: Liane Becker
Co-Autoren:Prof. Dr. Daniel Dreesmann
Institution:Johannes Gutenberg-Universität Mainz, AG Didaktik der Biologie
Datum:Mittwoch, 27. März 2024
Zeit:16:00 - 16:45 Uhr
Raum:V5
Beitrags-Nr.:VB 27-007

Der Weinberg als Ökosystem und die Weinrebe (Vitis vinifera) sind ausgezeichnete Modelle, um die Folgen des Klimawandels auf vielfältige Weise im Biologieunterricht unmittelbar sichtbar zu machen. Nicht nur in Regionen, wo Weinbau eine hohe Alltagsrelevanz hat, können Einflüsse der abiotischen Umweltfaktoren auf Ebene des Weinbergs als Ökosystem und auf Ebene der Weinrebe als Modellpflanze thematisiert werden. Bezüge zu biologischen und landwirtschaftlichen Themen sind vielfältig und berühren neben ökologischen und biologischen Aspekten auch soziale und ökonomische Komponenten einschließlich der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
Während der Klimawandel heute Weinbau in Regionen wirtschaftlich möglich macht, in denen er vor Jahrzehnten noch als Kuriosum galt, und somit positiv als Motor dieser Entwicklung wahrgenommen wird, sind in anderen Regionen die Folgen des Klimawandels für den Weinbau als negativ zu bewerten. Neben höheren Temperaturen, Starkregen und steigenden CO2-Konzentrationen stellen auch neue Schädlinge ein Problem dar, dem es zu begegnen gilt.
Im Rahmen des Projektes „WinUM 2.0“ sind auf Grundlage des Forschungsprojektes zum „Virtuellen Riesling“ an der Hochschule Geisenheim University in einem Kooperationsprojekt schultaugliche Simulationen entwickelt worden, die Schülerinnen und Schülern nach einer kurzen Einführung selbstständig verwenden. Dies wurde zusammen mit Unterrichtsmaterialien zur Weinrebe und zum Ökosystem Weinberg sowie dem Einsatz digitaler Messtechnik zur Erfassung abiotischer Umweltfaktoren in der Schulpraxis im Biologieunterricht der Sekundarstufe II mehrfach erprobt und evaluiert. Die Modellierungen und Computersimulationen zu möglichen Veränderungen im Ökosystem Weinberg als Folgen des Klimawandels können hierbei entsprechende Lösungsoptionen aufzeigen und digitales Lernen ermöglichen. In Kombination mit Echtbegegnungen im Weinberg als außerschulischem Lernort lassen sich auf diese Weise auch aktuelle Forschungsergebnisse berücksichtigen. Dadurch werden Lernende dazu befähigt, dem Klimawandel und seinen vielfältigen Folgen kritisch und reflektiert zu begegnen, entsprechende Entscheidungen zu treffen, um im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu handeln.
Im Vortrag stellen wir die im Projekt entwickelten Unterrichtsmaterialien vor, gehen auf Einsatzmöglichkeiten im Unterricht ein und berichten aus der Erprobung an Schulen.
WinUM 2.0 wird durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt.