Vortragende: | Laura Aporius |
Co-Autoren: | Dr. Anne-Kathrin Sieg, Dr. Laura Christ, Prof. Dr. Daniel Dreesmann |
Institution: | Johannes Gutenberg-Universität Mainz, AG Didaktik der Biologie |
Datum: | Montag, 25. März 2024 |
Zeit: | 14:00 - 15:30 Uhr |
Raum: | 206 |
Beitrags-Nr.: | WB 25-001 |
Plätze: | noch 4 Plätze frei |
In Deutschland gibt es mehr als 560 Wildbienenarten, die eine enorme Vielfalt im Aussehen und in ihrer Lebensweise aufweisen. Auch wenn der Großteil der heimischen Arten Brutzellen im Boden baut, lassen sich typische Arten, die ihre Eier in markhaltigen Pflanzenstängeln oder Totholz legen, recht einfach auf dem Schulgelände ansiedeln. Auf diese Weise sind faszinierende Echtbegegnungen möglich, die im Biologieunterricht Ausgangspunkt für vielfältige Zugänge zur Biologie und Ökologie verschiedener Bienenarten sein können.
Im Rahmen des Projektes „Hummeln helfen! Rhein-Main“ ist rund um einen Bausatz für eine robuste und wetterfeste Wildbienennisthilfe, die auf MDF-Holzfaserplatten mit unterschiedlich breiten Fräsrillen basiert, ein Nisthilfen-Tagebuch im DIN A4-Format entstanden. Mit ihm können Schülerinnen und Schüler an mehreren Beobachtungstagen im Verlauf eines Sommerhalbjahrs das Verhalten von Wildbienen an der Nisthilfe und die Entstehung von Nistverschlüssen verfolgen. Dabei ziehen sie Rückschlüsse auf entsprechende Arten, die sich mit Bestimmungshilfen, die als Begleitmaterial zur Verfügung stehen, bestimmen lassen.
Die MDF-Platten sind oberhalb der Fräsrillen mit einer dünnen durchsichtigen Folie verschlossen und lassen sich einzeln aus der Nisthilfe entnehmen. Kleingruppen von Lernenden können daher einzelne Nistplatten über mehrere Wochen betreuen. Im Rahmen einer Langzeitbeobachtung verfolgen und beschreiben sie die Entwicklungsstadien vom Ei bis zur Puppe und dokumentieren diese zeichnerisch bzw. fotografisch in ihrem Tagebuch.
Das Tagebuch endet mit einer Pflegeanleitung der Wildbienennisthilfe, damit es auch in den Folgejahren summt und brummt.
Im Workshop stellen wir das Nisthilfen-Tagebuch und den Bausatz sowie die hierzu entstandenen Arbeitsmaterialien für den Biologieunterricht vor – und diskutieren, warum der Begriff „Insektenhotel“ so gar nicht passend ist! Einzelne Aspekte im Tagebuch können auch mit bereits vorhandenen Wildbienennisthilfen ähnlichen Aufbaus genutzt werden. Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Workshop können bei Interesse Druckexemplare für ihren Unterricht erhalten. Zudem wird die Bezugsquelle für den Bausatz genannt.
Das Projekt „Hummeln helfen! Rhein-Main“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert.