Fakten, Fake News, Falsche Argumente - Bewertungskompetenzen fördern in der Sekundarstufe I
Vortragende: Prof. Dr. Annette Marohn
Institution:Universität Münster
Datum:Mittwoch, 27. März 2024
Zeit:16:00 - 16:45 Uhr
Raum:V4
Beitrags-Nr.:VC 27-007

Schülerinnen und Schüler sollen in den naturwissenschaftlichen Unterrichtsfächern lernen, faktenbasiert zu urteilen, Argumente kritisch zu prüfen und die Nachhaltigkeit von Maßnahmen zu bewerten. Doch was kennzeichnet eigentlich wissenschaftliche Fakten? Woran können wir „falsche“ Argumente erkennen? Und welche Kriterien können wir nutzen um zu beurteilen, ob etwas nachhaltig ist oder nicht? Der Vortrag stellt drei Konzepte für den naturwissenschaftlichen Unterricht vor, die verschiedene Aspekte von Bewertungskompetenz in den Blick nehmen.
Im Konzept „choice2reflect“ erarbeiten Schülerinnen und Schüler Wissenschaftskriterien wie etwa die Variablenkontrolle oder die Verblindung und lernen, auf welche Weise Wissenschaft zu Fakten gelangt.
Im Unterrichtskonzept „feil: Fehlschlüsse identifizieren lernen“ werden typische „Fehlargumente“ erarbeitet (z. B. das Natur- oder das Traditionsargument), die sich in zahlreichen Kontroversen, im Internet und in der Werbung finden lassen. Diese Fehlschlüsse bilden starke Indizien dafür, dass es sich bei den betrachteten Aussagen um Fake News und nicht um wissenschaftliche Fakten handelt. Die Schülerinnen und Schüler üben anhand verschiedener Lernmaterialien, diese falschen Argumente zu erkennen und prüfen zudem selbstkritisch eigene Argumentationen. Dabei werden verschiedene Kontexte berührt wie etwa „Atomkraft vs Kohle“ oder „Gentechnik“.
Das Konzept „"nachhaltig.bewerten“ gibt Schülerinnen und Schülern Kriterien an die Hand, um die Nachhaltigkeit einer Maßnahme (z. B. die Einführung der Elektromobilität) zu bewerten. Diese Kriterien werden in Form einer „Bewertungsscheibe“ visualisiert, die den Bewertungsprozess strukturiert und auf beliebige Themenfelder des naturwissenschaftlichen Unterrichts angewendet werden kann.