Informatik für alle – auch für alle Nicht-Informatik-Lehrkräfte!
Vortragender: Prof. Dr. Torsten Brinda
Institution:Universität Duisburg-Essen
Datum:01. Mai 2023
Zeit:11:15 - 12:15 Uhr
Raum:M001
Beitrags-Nr.:VI 01-202
Hinweis:Plenarvortrag

Die digitale Transformation unserer Lebens- und Arbeitswelt hat in den letzten Jahren zunehmend zu einer korrespondierenden Transformation des Bildungssystems geführt, um Lernende in allen Bildungsphasen bestmöglich auf die digitalisierungsbedingten Anforderungen vorzubereiten. Dabei wurden zahlreiche internationale, nationale und bundeslandspezifische Kompetenzrahmen entwickelt, die beschreiben, welche digitalisierungsbezogenen Kompetenzen Lernende und Lehrende zukünftig benötigen. Viele dieser Kompetenzrahmen setzten Schwerpunkte im Bereich des Lehrens und Lernens mit digitalen Medien. Jedoch wurden und werden auch die Auseinandersetzung mit Digitalisierung als Lerngegenstand und damit der Stellenwert einer informatischen Bildung zunehmend betont. Die geforderte Verankerung des Lehrens und Lernens mit und über digitale Technologien in allen Schulstufen und -fächern führt über verschiedene Empfehlungen in diesem Bereich hinweg zu der Frage, welche Kompetenzen Lehrkräfte für ihre Arbeit zukünftig benötigen. An der Universität Duisburg-Essen wurde im Rahmen der Arbeit einer interdisziplinären Arbeitsgruppe ein Kompetenzrahmen entwickelt, der als Versuch verstanden werden möchte, verschiedene bestehende Rahmenwerke und Modelle des breiteren Feldes zu integrieren. Eine zentrale Teilfrage ist, welche Informatik-Kompetenzen Lehrerinnen und Lehrer für ihre digitalisierungsbezogenen beruflichen Tätigkeiten benötigen. Dazu wird ein Ansatz vorgestellt, der von einem Arbeitskreis der Gesellschaft für Informatik e. V. mit dem Ziel entwickelt wurde, Empfehlungen für eine informatische Grundbildung von Nicht-Informatik-Lehrkräften zu erarbeiten. Eng damit verbunden ist die Frage der curricularen Verankerung in der Lehrkräftebildung. Dazu werden das Vorgehen und erste Ergebnisse des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten großen Verbundprojekts „!Communities of Practice NRW – für eine Innovative Lehrerbildung“ (ComeIn) vorgestellt, in dem im Teilbereich Informatik ein modularer Ansatz zur Informatikausbildung von Nicht-Informatik-Lehrkräften entwickelt und erprobt wurde.