| Vortragender: | Dr. Nils Pancratz |
| Institution: | Stiftung Universität Hildesheim |
| Datum: | 29. April 2023 |
| Zeit: | 11:15 - 12:00 Uhr |
| Raum: | B013 |
| Beitrags-Nr.: | VI 29-116 |
Schülerinnen und Schüler kommen nicht als „unbeschriebene Blätter“ in den Informatikunterricht: Stattdessen konstruieren sie intuitive Vorstellungen zu den Funktionsprinzipien, die den vielfältigen Informatiksystemen aus ihrem Lebensalltag zugrunde liegen. Konstruktivistisch geprägte Auffassungen von Lernen begreifen diese – in fachdidaktischer Forschung gemeinhin als „Schülervorstellungen“ kommunizierten – mentalen Konstrukte als Lernvoraussetzungen, die zum Ausgangspunkt von Unterricht zu machen sind. Eine entscheidende Gelingensbedingung für Informatikunterricht liegt somit darin, dass Lehrende über Kenntnis von diesen Vorstellungen sowie Möglichkeiten zur Didaktischen Rekonstruktion verfügen. Folglich erweist sich Vorstellungsforschung als essenzielles Teilgebiet in der Informatikdidaktik. Der Beitrag begründet zunächst die Relevanz einer Berücksichtigung von Lernendenvorstellungen im Informatikunterricht, bevor ausgewählte Vorstellungsforschungsergebnisse zu unterschiedlichen, curricular relevanten Themen der Informatik zusammenfassend dargestellt werden. Abschließend werden unterrichtspraktische Möglichkeiten für den Informatikunterricht aus den (anderen) Naturwissenschaftsdidaktiken abgeleitet und aufgezeigt, in Lehr-Lern-Situationen Lernendenvorstellungen aufzugreifen und sie gegebenenfalls zu fachwissenschaftlichen Konzepten zu rekonstruieren.