RDGS - Digitale Konstruktionswerkzeuge für Raum & Form
Vortragende/r: Hans-Jürgen Elschenbroich
Co-Autoren:Prof. Dr. Rudolf Sträßer
Institution:Medienberatung NRW (i.R.)
Datum:13. April 2022
Zeit:15:00 - 15:45 Uhr

Die ebene Geometrie ist durch dynamische Geometrie-Software (DGS) wie Cabri, DynaGeo und GeoGebra in den letzten Jahrzehnten deutlich beeinflusst worden, zumindest an der allgemeinbildenden Schule.

Die Raumgeometrie führt (nicht nur) in der Schule ein Schattendasein. In der Sekundarstufe I ist die Raumgeometrie weitgehend auf eine Formelsammlung für Oberflächen und Volumen reduziert worden. Die Darstellende Geometrie ist aus der allgemeinbildenden Schule verschwunden und die vektorielle analytische Geometrie auf Geraden und Ebenen reduziert. Das hat sicher (auch) damit zu tun, dass man räumliche Objekte in einer Zeichenebene auf dem Papier oder moderner auf dem Bildschirm darstellen muss. Projektionen 3D -> 2D haben ihre Tücken und sind immer mit einem Informationsverlust verbunden.

Die Geringschätzung der Raumgeometrie ist bedauerlich, schließlich leben wir ja in einer dreidimensionalen Welt und RAUM und FORM sind aus gutem Grund eine der fünf Leitideen der Bildungsstandards der KMK. Mittlerweile gibt es für die allgemeinbildende Schule geeignete räumliche dynamische Geometrie-Software (RDGS) wie Cabri 3D, ArchimedesGeo3D, GAM und GeoGebra 3D. Insbesondere Letztere ist mit der weiten Verbreitung von GeoGebra in der Schule direkt verfügbar, während klassische CAD Software wie Autocad weitgehend auf den beruflichen Einsatz beschränkt ist.

Auch in der 3D-Geometrie ist das Konstruieren eine zentrale Tätigkeit, die sich mit dem Vorhandensein dieser neuen Werkzeuge ggf. anders gestaltet. Zum einen ist das Konstruieren in 3D oftmals komplexer als in 2D. Andererseits wird mit den neuen Werkzeugen auch vieles einfacher, weil neue Operationen als unmittelbar verfügbare Basisoperationen zur Verfügung stehen. Auch ändert sich in räumlicher dynamischer Geometrie-Software (RDGS) gegenüber 2D DGS die Art und der Einsatz des Zugmodus. Dies wird im Vortrag thematisiert und es werden an konkreten Beispielen (mit GeoGebra 3D) Grundbegriffe und Verfahren vorgestellt, die für räumliches Konstruieren hilfreich sind. Auch werden Fehlvorstellungen thematisiert, die beim Übergang vom ebenen zum räumlichen Konstruieren eine Rolle spielen. Richtig eingesetzt ergibt sich am Ende: RDGS bringt die Geometrie der Wirklichkeit näher.

Wenn Sie ein mobiles Gerät (Laptop, Tablet) mitbringen, können Sie die vorgestellten Beispiele mitverfolgen und erleben. Sie benötigen dafür einen Internetzugang und einen Web-Browser.