| Vortragende/r: | Prof. Dr. Johanna Heitzer |
| Co-Autoren: | Melanie Ansteeg |
| Institution: | RWTH Aachen University |
| Datum: | 12. April 2022 |
| Zeit: | 15:00 - 15:45 Uhr |
Teilen und Vergleichen sind menschliche Grundanliegen. Vom Stickertausch auf dem Pausenhof über olympische Medaillenspiegel bis zur CO2-Abgabe verschiedener Nationen: Immer wieder vergleichen wir Wertigkeiten und teilen entsprechend auf. Dabei soll es natürlich gerecht zugehen. Weil sich die jeweiligen Objekte meist quantitativ erfassen lassen, kommt schnell Mathematik ins Spiel. Und von dieser erwartet man in der Regel, eindeutige Lösungen zu liefern und damit auf klare Antworten zu führen.
Allerdings können Schülerinnen und Schüler bereits an einfachen Beispielen – inspiriert etwa durch ein Taxikostenproblem von Sjuts 2009 – erleben, dass die Lösungsfindung oft deutlich vielschichtiger ist und mehrere Möglichkeiten plausibel sind. Entscheidungen hängen davon ab, welche Bezugsgröße man wählt und welche Sichtweisen man einnimmt. So kann ein Gefühl dafür entwickelt werden, dass auch Rechnungen nicht alles eindeutig machen, sondern es neben guten mathematischen Argumenten auch auf solche aus dem Sachkontext ankommt.
Im Vortrag möchten wir diese Grunderkenntnis verdeutlichen und für den Mathematikunterricht verschiedener Jahrgangsstufen zugänglich machen – sowohl anhand alltäglicher Fragen nach Fairness und Gerechtigkeit als auch anhand globaler oder generationsübergreifender Verteilungsfragen.