Climate Escape - Entkommen aus der Klimakrise?!
Vortragende/r: Timo Graffe
Co-Autoren:Johannes Lhotzky
Institution:Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Datum:13. April 2022
Zeit:14:00 - 14:45 Uhr

Bei „Climate Escape” handelt es sich um ein Schülerlabor zur Klimaphysik an der Universität Mainz, das von Schülerinnen und Schülern in Form eines interaktiven „Escape-Rooms“ mit ansprechenden Versuchsaufbauten und speziellen Dioramen im Kontext durchlebt wird.
Das Schülerlabor wurde für das “NaTLab-Physik” der Universität Mainz konzipiert, um die Lernenden zu einer anregenden und fachlich-kritischen Auseinandersetzung mit den Themen des anthropogenen Klimawandels und der daraus resultierenden physikalischen Konsequenzen anzuregen. Dafür werden an sechs Stationen elementare Kenntnisse, über die dem Klimawandel zugrundeliegenden physikalischen Prozesse in Atmosphäre und Ozeanen vermittelt. Um die Inhalte attraktiv und motivierend für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsklassen 8-10 zu gestalten, wurden die Versuchsaufbauten gezielt unter den Prämissen der Kontextualisierung, Realitätsnähe und physikalischen Korrektheit konzipiert und konstruiert. Die Experimente stechen dabei in ihren Aufbauten bewusst aus dem sterilen Laborcharakter üblicher (Hoch-)Schul-Experimente heraus und orientieren sich bewusst stark an realitätsnahen Modellen.

Dem Schülerlabor liegt ein fiktives Escape-Room-Szenario zugrunde, bei dem die Schüler*innen die Messungen und Ergebnisse eines überfallenen Forschungslabors retten müssen. Dafür müssen sie, wie bei einem Escape-Room üblich, verschiedene Aufgaben und Rätsel lösen und damit Schlösser knacken, um das Schülerlabor bewältigen zu können. Um selbständiges Arbeiten der Experimentierenden zu realisieren, wird ein Tablet als „digitaler Moderator“ an den einzelnen Stationen mit den jeweiligen Arbeitsmaterialien genutzt. Die Lern- bzw. „Escape“- Umgebung ist mit Hilfe der gezielten Gamification, einer progressiven Arbeitsmaterialgestaltung und Methoden der Binnendifferenzierung darauf ausgelegt, von einer Vielzahl von Lernenden eigenständig und in Partnerarbeit bewältigt werden zu können. Die Modellexperimente legen inhaltlich einen Fokus auf den Strahlungshaushalt; also den Einfluss der Albedo und des anthropogenen Treibhauseffektes. Darauf bauen viele Folgen des Klimawandels wie der Meeresspiegelanstieg und die Ozeanversauerung auf. Übergreifende und gesellschaftlich relevante Themen wie nachhaltiges Handeln und verantwortungsbewusste Lebensgestaltung werden ebenso behandelt. Das Projekt ist eine interdisziplinäre Lernumgebung, welche Bereiche aus Chemie, Biologie, Geographie und Politikwissenschaften zusammenführt.