Wie gut ist mein Timing? – Ein Startpunkt für interdisziplinäre MINT-Projekte
Vortragende/r: Dr. Martin Bracke
Institution:TU Kaiserslautern, FB Mathematik, KOMMS
Datum:12. April 2022
Zeit:15:00 - 15:45 Uhr

Die Entwicklung von MINT-Kompetenzen steht inzwischen hoch auf der Agenda für die schulische Bildung und mathematische Modellierung ist seit einiger Zeit Bestandteil von Rahmenlehrplänen für das Fach Mathematik. Reale MINT-Projekte verlassen dabei vom Umfang her schnell den Rahmen, der durch übliche Aufgaben zur mathematischen Modellierung gegeben ist. Und sie benötigen in vielen Fällen für eine erfolgreiche Bearbeitung nicht nur einfache Informationen anderer Disziplinen, sondern erfordern echte Kompetenzen in verschiedenen MINT-Disziplinen. Zusätzlich gewinnen in MINT-Projekten die (interdisziplinäre) Kommunikation sowie verschiedene Aspekte aus dem Bereich der Team- und Projektarbeit an Bedeutung, wenn man mit klassischen Modellierungsaufgaben vergleicht.
Auf den ersten Blick schreckt damit die Bearbeitung realer MINT-Projekte im schulischen Kontext erst einmal ab, wenn man neben dem Zeitbedarf und dem breiten fachlichen Anspruch in der Betreuung nur den Gewinn für eine einzelne Disziplin – etwa die Mathematik – betrachtet. Dem entgegen stehen bei einem erfolgreichen Verlauf die Entwicklung verschiedener MINT-Kompetenzen und vor allem Schulung interdisziplinären Arbeitens und der dafür erforderlichen Kommunikation. Aus der Perspektive der mathematischen Modellierung betrachtet kann man sogar feststellen, dass die zur Bearbeitung realer Fragestellungen benötigten Fähigkeiten selten durch die alleinige Bearbeitung klassischer Modellierungsaufgaben aufgebaut werden können, sondern ihr Aufbau die Erfahrung aus derartigen MINT-Projekten nötig macht.
Vor diesem Hintergrund möchten wir im Vortrag die im Titel genannte einfache Fragestellung „Wie gut ist mein Timing?“ beleuchten und verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten skizzieren. Dabei wird die Perspektive der mathematischen Modellierung eingenommen, doch Schwerpunktsetzungen in anderen Disziplinen als der Mathematik sind ebenso denkbar und werden deutlich. Die Ausgangsfrage ermöglicht dabei kleine Projekte ab der Orientierungsstufe und kann leicht bis zu längeren Unterrichtsreihen in der Oberstufe ausgebaut werden. Spannend – wenn auch organisatorisch herausfordernd – sind Kooperationen zwischen mehreren Fachkolleginnen und -kollegen, so dass in der Bearbeitung umfassendes Expertenwissen genutzt werden kann und in jedem beteiligten Fach relativ wenig Zeitbedarf entsteht.