Lactose-Schnelltest mit dem neuen Diaminohexan-Verfahren - Eine verbesserte Wöhlk-Probe in nur 60 Sekunden und ohne Ammoniak!
Vortragende/r: Klaus Ruppersberg
Co-Autoren:Horst Klemeyer
Institution:Europa-Universität Flensburg
Datum:05. März 2021
Zeit:17:00 - 17:45 Uhr
Raum:R02

Klaus Ruppersberg, EUF Flensburg
Horst Klemeyer, Universität Hamburg

Lactose-Schnelltest mit dem neuen Diaminohexan-Verfahren - eine verbesserte Wöhlk-Probe in nur 60 Sekunden und ohne Ammoniak!

Hexamethylendiamin alias 1,6-Diaminohexan ist seit vielen Jahren eine schulübliche Chemikalie, weil es im Rahmen der Kunststoffchemie für den "Nylon-Seil-Trick" verwendet wird - wer hätte es gedacht, dass dieser Stoff auch eine Farbreaktion mit Lactose (und anderen 1,4-verknüpften reduzierenden Disacchariden) eingeht?! Im Vortrag wird erklärt, wie aus dem üblicherweise stark verklumpten Vorratsgefäß eine kleine Menge Diaminohexan für die Herstellung einer haltbaren Fertiglösung entnommen wird, mit der Lactose in Reinform oder als Gemisch in Milchprodukten innerhalb von 60 Sekunden durch eine auffällige Rotfärbung nachgewiesen werden kann. Weiterhin werden die Handhabung eines haushaltsüblichen Mikrowellengerätes -vorzugsweise einer Inverter-Mikrowelle- und die Vorzüge des Experiments gegenüber der klassischen Wöhlk-Probe erläutert, die üblicherweise bis zu 30 Minuten dauern kann und deren Farbtöne teilweise sehr instabil sind. Natürlich kann das Diaminohexan-Verfahren auch ohne Mikrowelle durchgeführt werden - im 60 Grad Celsius heißen Wasserbad benötigt es nur 5 Minuten. Für die Sicherheit von Schülerexperimenten ist es sehr vorteilhaft, dass die Diaminohexanlösung nur eine Konzentration von 0,025 mol/L aufweist, während eine leicht ausgasende 10%ige Ammoniaklösung 5,6 mol/L verzeichnet. Weiterhin werden die Verortung in den Lehrplänen der Sekundarstufe I und II, die Bedeutung des kontextorientierten Experimentalunterrichts und die Geschichte der nasschemischen Laktosenachweise angesprochen.