Problembasiertes Lernen im Biologieunterricht mittels Mystery-Methode
Vortragende/r: Dr. Finja Grospietsch
Co-Autoren:Isabelle Lins
Institution:Universität Kassel
Datum:06. März 2021
Zeit:11:30 - 13:00 Uhr
Raum:R01
Plätze:nur noch Warteliste

Was hat Svenjas Angst vor einer Depression mit den trächtigen Mäusen von Frau Heiming zu tun? Warum machen billige Erdbeeren manchmal durstig und hungrig?

Diese und ähnliche Leitfragen (vgl. Sutter et al., 2019; Benninghaus & Flake, 2016) bilden den Ausgangspunkt für eine Form problembasierten Lernens, die sich zunehmend großer Beliebtheit erfreut: der sogenannten Mystery-Methode (Leat, 1998). Mysterys basieren auf ca. 20 zunächst unabhängig voneinander erscheinenden Informationskärtchen, die von Lernenden spielerisch in ein komplexes Wirkungsgefüge – eine sogenannte Mystery-Map – gebracht werden müssen (Benninghaus, 2019).

Ziel ist es, dass Lernende ausgehend von der ‚mysteriösen‘ Leitfrage selbstreguliert und im sozialen Austausch neues Wissen generieren und dabei Systemdenken sowie Problemlösefertigkeiten aufbauen (Lins & Grospietsch, eingereicht). Mysterys existieren bereits zu einer Vielzahl biologischer Unterrichtsthemen (z. B. Mülhausen & Pütz, 2017, 2020; Ziepprecht & Meier, 2019), können aber auch für, mit und von Lernende/n erstellt werden.

Im Workshop werden problembasiertes Lernen im Allgemeinen und der Ablauf der Problembearbeitung bei Mysterys im Speziellen vorgestellt. Dabei wird auf mögliche Lernchancen und Lernhürden sowie zugehörige Diagnosekriterien eingegangen. Im zweiten Teil des Workshops wird an einem Beispiel-Mystery erarbeitet und diskutiert, wie die Methode digital umgesetzt werden kann, und wie sich Mysterys für den Biologieunterricht konzipieren bzw. an heterogene Lerngruppen anpassen lassen.

Inhalte und Materialien des Workshops basieren auf Arbeiten in den Projekten „Kognitionspsychologische Konzepte zur Förderung von nachhaltigem Lernen und Transfer in Biologie und Mathematik“ und „Professioneller Konzeptwechsel zum Thema ‚Nachhaltiges Lernen‘ in der Lehrerbildung“ der Universität Kassel und wurden von Finja Grospietsch und Isabelle Lins entwickelt. Beide Projekte wurden bzw. werden im Rahmen der gemeinsamen ‚Qualitätsoffensive Lehrerbildung‘ von Bund und Ländern mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter den Förderkennzeichen 01JA1505 und 01JA1805 gefördert.