Ein anderer Blick auf die Dinge - Räumliches Sehen und Virtual Reality im MNU durch Nutzung von Cardboards und Smartphones
Vortragende/r: Daniel Wirth
Co-Autoren:Dr. Martin Remmele
Institution:Universität Würzburg - Geographiedidaktik
Datum:04. März 2021
Zeit:18:00 - 18:45 Uhr
Raum:R08
Plätze:noch 26 Plätze frei

"Kolleg Didiaktik:digital"
Daniel Wirth, Institut für Geographie und Geologie, Didaktik der Geographie, Universität Würzburg (daniel.wirth@uni-wuerzburg.de)
Dr. Martin Remmele, Institut für Biologie und Schulgartenentwicklung, PH Karlsruhe (martin.remmele@ph-karlsruhe.de)

Viele komplexe Sachverhalte im MNU sind in zweidimensionalen Bildmedien für die Lernenden nur schwer nachzuvollziehen. Hier bieten die Smartphones der Schüler*innen im Bring Your Own Device-Prinzip in Kombination mit Cardboards (Kartonschachteln zur Aufnahme eines Smartphones, ausgestattet mit optischen Linsen) in Verbindung mit spezieller Software die Möglichkeit, dreidimensionale Darstellungen von Objekten und Prozessen zu ermöglichen. Dies geschieht durch das sogenannte digitale stereoskopische Sehen, bei welchem das räumliche Sehen im Alltag auf Nahdistanz imitiert wird, indem den Betrachtenden ein Objekt aus leicht verschiedenen Perspektiven präsentiert wird. Der Vorzug beim Einsatz von Schüler*innen eigenen Smartphones sowie Cardboards gegenüber High-End-Geräten liegt in den niedrigen Kosten sowie in der Möglichkeit der simultanen Nutzung durch alle Lernenden im Unterricht.

Im ersten Teil des Beitrages sollen knapp der technische Hintergrund des digitalen stereoskopischen Sehens sowie die didaktischen Chancen und Grenzen für den MNU dargestellt werden. Im zweiten Teil werden zwei konkrete Beispiele aus Projekten präsentiert, die an der PH Karlsruhe sowie an der Universität Würzburg durchgeführt werden.

Im ersten Anwendungsbeispiel stellt Martin Remmele Apps zur Nutzung der digitalen Stereoskopie im Biologieunterricht vor. Hierbei kommen unterschiedliche Cardboardtypen und Merge Cubes (Würfel zum Verändern der Lage von Objekten in der Virtuellen Realität) zum Einsatz.

Im zweiten Anwendungsbeispiel zeigt Daniel Wirth, wie mit kostenfreien Apps Virtual Reality Exkursionen genutzt und durch die Lehrkraft selbst erstellt werden können. Virtual Reality Exkursionen sind Darstellungen von 360°-Sphärenfotos eines Standortes, bei deren Betrachtung die Lernenden durch die Bewegung ihres Kopfes die Perspektive bestimmen können. Das stereoskopische Sehen durch das Cardboard bietet hier ein immersives Erleben des Raumes. Objekte im dargestellten Raum können mit Zusatzinformationen (Text, Bild, Audio) angereichert werden, um komplexe Zusammenhänge verständlich zu machen.