Vortragende/r: | Dr. Alexandra Wiebelt-Maywald |
Co-Autoren: | Dr. Claus Maywald |
Institution: | Priv. Hildegardisschule Bingen |
Datum: | 17. April 2020 |
Zeit: | 17:00 - 17:45 Uhr |
Raum: | Higa P1 |
Den Hangmümmler hat es nie gegeben. Hätte es ihn gegeben, wäre er ein ziegenartiges Hangtier aus dem Kaukasus, dessen Vorderextremitäten zu kurz geraten erscheinen. Er ist die Erfindung einer Biologin und eines Kunsthistorikers als Beispieltier für den Biologieunterricht der Oberstufe. Schüler können die gelernten Prinzipien der Ökologie und Evolutionslehre am Hangmümmler ausprobieren und ihm Eigenschaften andichten, die biologisch funktionieren.
Zum Hangmümmler gibt es eine Museumsausstellung, in der namhafte Werke der Biologie vom Mittelalter bis in die Jetztzeit (Physiologus, Darwins Origin of Species, Brehms Tierleben...) so überzeugend gefälscht wurden, dass der Laie sie nicht vom Original unterscheiden kann, vom Original ohne Hangmümmler.
Obwohl der erste Satz der Ausstellung klarstellt, dass es den Hangmümmler nie gegeben hat, sind die Belege für seine Existenz so erdrückend, dass selbst für die Mitgestalter der Ausstellung im Laufe ihrer Arbeit die Grenze zwischen Wahrheit und Lüge verschwommen ist.
Der Vortrag beschäftigt sich am Beispiel des Hangmümmlers damit, wie wenig wiederholtes Dementieren ein Publikum am Wahrheitsgehalt einer Aussage zweifeln lässt und wie sehr unser Gehirn die Lüge braucht. Eine Spurensuche über unser biologisches Bedürfnis nach Fake-News.
Weitere Informationen unter www.hangmümmler.de