DNA-Reparatur: Wartungsarbeiten am Erbgut
Vortragende/r: Prof. Dr. Helle Ulrich
Institution:Institut für Molekulare Biologie gGmbH (IMB)
Datum:16. April 2020
Zeit:12:00 - 12:45 Uhr
Raum:HHT 0-204

Unser Erbgut, die DNA, enthält die Baupläne für die Hauptbestandteile unserer Zellen und bestimmt damit alle wesentlichen Lebensvorgänge. Allerdings können durch Umwelteinflüsse wie Strahlung oder bestimmte Chemikalien Schäden an der DNA entstehen, und auch der normale Stoffwechsel einer Zelle produziert reaktionsfreudige Moleküle, die unsere DNA schädigen. Jeder dieser Schäden kann prinzipiell eine Veränderung im Erbgut auslösen, die dazu führt, dass die Speicherung, das Kopieren und das korrekte Ablesen der Erbinformation behindert werden. So kann es u.a. zur Entstehung von Krebs oder vorzeitigem Altern kommen. Der Zelle stehen jedoch eine Vielzahl von Mechanismen zur Verfügung, um DNA-Schäden zu reparieren. Um diese komplexen Vorgänge besser zu verstehen, haben Wissenschaftler der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz in Zusammenarbeit mit dem Institut für Molekulare Biologie gGmbH Mainz (IMB), der Technischen Universität Darmstadt, der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie der Goethe-Universität Frankfurt einen durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Forschungsverbund (SFB) gegründet. Dieser interdisziplinäre Verbund hat das Ziel herauszufinden, mit welchen Mechanismen sich Zellen gegen DNA-Schäden schützen und wie diese reguliert werden und zusammenwirken. Dieser Vortrag soll die biologischen Grundlagen der DNA-Reparatur und ihre Bedeutung für unsere Gesundheit vermitteln sowie Beispiele aus der aktuellen Forschung des Verbundes darstellen.