VP 23-004

Die Sprache: Das wichtigste Werkzeug im Physikunterricht
Vortragende/r: Dr. Martin Apolin
Institution:GRG 17/ Parhamerplatz (Schule) und Fakultät für Physik Wien/Didaktik
Datum:23. März 2019
Zeit:11:45 - 12:30 Uhr
Raum:F303

"Wenn ein Text ungeheuer kompliziert ist (in Mathematik, Physik, Grammatik oder irgendeinem anderen Fach), muss keineswegs die Sache selbst so ungeheuer kompliziert sein. Der Autor konnte (oder wollte) sie vielleicht nur nicht in einfachen Worten und klaren Sätzen darstellen."
Frederic Vester (1925 - 2003), Biochemiker und Autor von "Denken, Lernen, Vergessen"

Die Hauptaufgabe des Physikunterrichts ist das Vermitteln physikalischer Inhalte. Um das erreichen zu können, muss die Unterrichtssprache so verständlich wie möglich sein! Das wichtigste Merkmal einer verständlichen Sprache ist wiederum ihre Einfachheit! Das Vereinfachen eines Textes kann ohne Inhaltsverlust vorgenommen werden. Das konnte durch Untersuchungen belegt werden.
Um so viele physikalische Inhalte wie möglich vermitteln zu können, sollte also die Sprache im Unterricht - und natürlich auch in den Schulbüchern - so einfach wie möglich sein. Ein Blick in die aktuell am Markt befindlichen Bücher zeigt, dass es hierbei durchaus noch Luft nach oben gibt.
Lehrer und Autor sollte in gewisser Weise das Gegenteil eines Verschlüsslers sein, quasi ein Art Antikryptograph, der so kommuniziert, dass die "Entschlüsselung" seiner Sprache möglichst einfach und irrtumsfrei ist. Wie man das in der Praxis erreichen kann und wie einfache Sprache, vielleicht etwas überraschend, mit physikalischer Kompetenz zusammenhängt, wird in diesem Vortag anhand vieler Beispiele aus der Praxis erklärt.