WM 26-001

Wahlsysteme als Beispiel digital gestützter Bürgerbildung im Mathematikunterricht
Vortragende/r: Stefan Pohlkamp
Institution:RWTH Aachen
Datum:26. März 2018
Zeit:14:00 - 15:30 Uhr
Raum:3414
Plätze:noch 1 Plätze frei

Heinrich Winters erste Grunderfahrung im Mathematikunterricht, gesellschaftliche Phänomene mathematisch zu beschreiben und zu verstehen, ist Ansporn zur staatsbürgerlichen Aufklärung. Im Kontext von Wahlen ist die Blackbox zwischen der Stimmabgabe und der Parlamentszusammensetzung nicht nur politisch höchst relevant (Urteile des Bundesverfassungsgerichts, Fehlvorstellung der Direktwahl der Kanzlerin), sondern auch mathematisch reichhaltig:
Mit welchen Algorithmen werden Stimmanteile in Sitze umgerechnet? Wann und warum stößt man auf mathematische Phänomene, die den Modellierungsansprüchen nicht mehr genügen (Unmöglichkeitssatz von Balinski/Young)? Welche mathematischen Herausforderungen ergeben sich durch föderale Wahltraditionen wie in Deutschland? Wieso kann der Bundestag aktuell so groß werden?
Im Workshop werden Materialien vorgestellt und erprobt, mit denen Schülerinnen und Schüler diesen Fragen mithilfe Digitaler Werkzeugen (v.a. GeoGebra) selbst nachgehen können. Zugleich können aktuelle Wahlergebnisse effektiv simuliert und visualisiert werden. Über einfache Manipulationen können Alternativmodelle ausgewertet und kritisch beurteilt werden. Die Mathematik hinter der repräsentativen Demokratie ermöglicht so einen handlungsorientierten, individuellen Zugang zum Thema „Wahlen“ und bietet gerade dank digitaler Medien Anlass zu einer kritischen Reflexion.

Bitte bringen Sie Ihren eigenen Laptop mit GeoGebra mit.