VC 28-001

Chemische See-Restaurierung mit Lanthanchlorid – Mehr Modellexperimente zur Umweltbildung?....!
Vortragende/r: Dr. Wolfgang Schmitz
Institution:PH Karlsruhe, Institut für Chemie
Datum:28. März 2018
Zeit:09:40 - 10:35 Uhr
Raum:1250

Das Problem der Eutrophierung von Gewässern durch Phosphate ist schon lange bekannt. Die in Flüsse und Seen eingetragenen riesigen Phosphat-Mengen führten zu Überdüngung und starker Algenbildung. In vielen Ländern wurde daher der Phosphatanteil in Waschmitteln stark reduziert. Seit 1985 konnte in Deutschland der Phosphat-Eintrag in Oberflächengewässer um ca. 70% reduziert werden. Aber nach wie vor stellen Phosphate in Gewässern ein sehr großes Umweltproblem dar, denn ca. 60% aller europäischen Seen erfüllten 2015 nicht die Europäische Wasserrahmenrichtlinie [1,2]. Um die Eintragswege, Mobilisierungs- und Akkumulierungsreaktionen von Phosphat in Gewässer zu verstehen, wird im Vortrag auch auf Stoffkreisläufe in limnischen und marinen Systemen eingegangen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Phosphat-Belastung in Seen zu reduzieren. Eine neuere Maßnahme des Gewässermanagements ist die chemische Seerestaurierung nicht nur in Binnenseen, sondern auch beispielsweise in der Ostsee [3]. Hierbei werden diverse Phosphat-Fällungsmittel, u.a. LaCl3, eingesetzt [1-3]. Eine interessante technische Lösung sind die an einem Badesee eingesetzten „See-Pelikane“.
Vorgestellt werden einige anschauliche Modellexperimente, die zu einem besseren Verständnis der komplexen Zusammenhänge in Gewässersystemen beitragen sollen.

[1] Reitzel et al., dansk kemi 96, Nr. 6/7, 2015, 22-24. [2] Reitzel et al., water research 47, 2013, 2787 – 2796. [3] Stigebrandt et al., AMBIO 2014, 43, 634-643.