VB 12

Von der Chemotherapie zur zielgerichteten Krebstherapie - kontextorientierte Anwendung zellbiologischer und molekulargenetischer Kenntnisse in der Sekundarstufe II
Vortragende/r: Joachim Becker
Institution:Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Neuss
Datum:20. November 2017
Zeit:16:00 - 16:45 Uhr
Raum:18
Plätze:noch 1 Plätze frei

Verschiedenen Giftstoffe hemmen das Wachstum der sich sehr schnell teilenden Tumorzellen. Auf der Basis dieser Mitosehemmstoffe entwickelte sich die bis heute praktizierte Chemotherapie, die aktuell von ersten Forschungsergebnissen einer zielgerichteten Krebstherapie ergänzt wird. Aus diesem Kontext werden Fragestellungen entwickelt, die den Lernenden die Erarbeitung der zugrunde liegenden zellulären und molekularen Sachverhalte ermöglichen.
Durch die Einbettung der abstrakten, molekularen Fachinhalte in einen schülerrelevanten kontextuellen Sinnzusammenhang und die wechselseitige Legitimation von Kontext und Fachinhalt wird der Lern- und Erinnerungsprozess nach aktuellen neurobiologischen Erkenntnissen nachweislich gefördert. Zudem leistet die Kontextualisierung einen wertvollen Beitrag zur Allgemeinbildung.
Der Kontext „chemische Krebstherapien“ weckt aufgrund seiner historischen Dimension und seiner Bedeutsamkeit für die menschliche Gesundheit in hohem Maße das Interesse der Lernenden. Schülerinnen und Schüler stellen im Unterrichtsvorhaben fortwährend lernwirksame Bezüge zwischen den Fachinhalten (Mitose, Zellzyklus, Bau der DNA und DNA-Replikation) und der Wirksamkeit sowie der enormen Nebenwirkungen dieser Chemotherapeutika her. (Hierzu wurde konkretes Unterrichtsmaterial entwickelt, dass den Teilnehmern des Vortrags zur eigenen Erprobung zur Verfügung gestellt wird.)
Die Erarbeitung der zielgerichteten Krebstherapie greift diese Problematik in der Qualifikationsphase (Genetik: Genregulation auf der Ebene der Eukaryoten) wieder auf.
So wird den Lernenden verdeutlicht, wie durch aktuelle Forschungsergebnisse die medizinische Behandlung an Krebs erkrankter Patienten erheblich verbessert werden kann. Der Kontext „chemische Krebstherapien“ ist besonders geeignet, kumulatives Lernen in Form einer vertikalen Vernetzung zu fördern und dieser Forderung gerecht zu