Mehr Verantwortung für das "Zwei-Grad-Ziel"

Eine Erderwärmung um zwei Grad gegenüber dem Niveau vor Beginn der Industrialisierung ist nach Ansicht der überwältigenden Mehrheit der Wissenschaftler eine kritische Marke für den Planeten Erde. Das mögliche Überschreiten dieser Temperaturgrenze wird die aktuelle Lebensqualität vieler Menschen negativ beeinträchtigen – auch in Deutschland.

Alle Verantwortlichen im Bildungsbereich gestalten durch ihr eigenes Handeln und den direkten Kontakt mit jungen Menschen die Zukunft in diesem Land mit. Deshalb sind wir in besonderem Maße mitverantwortlich für das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler für die komplexen Zusammenhänge auf unserer Erde und die daraus resultierenden Handlungen der jungen Menschen.

Wir dürfen als Lehrende und Verantwortliche im Bildungswesen die Entscheidungen über unser zukünftiges Leben nicht der Politik und der Wirtschaft allein überlassen. Bildung soll eine Grundlage für verantwortliches Handeln jeder Schülerin und jedes Schülers sein. Wir sollten diese existentielle Herausforderung mit allem Nachdruck gemeinsam annehmen. Bodendegradation, Artenschwund, Wasserverknappung, Armut und Hunger, Klimakriege und Flüchtlingsströme können auch durch unser Handeln vermieden oder vermindert werden. Sollten wir versagen oder durch unsere Bequemlichkeit gehindert werden, wird schon die heutige Schülergeneration in ihrer zweiten Lebenshälfte direkt von diesen massiven Umwälzungen betroffen sein.

Wissenschaftlich ist die Notwendigkeit der Vermeidung einer weiteren Erderwärmung unstrittig. Internationale politische Egoismen und individuelle wirtschaftliche Interessen verhindern bisher eine wirkliche Umkehr der negativen Klimaentwicklungen. Besonders in Deutschland stehen weltweit vorbildliche Möglichkeiten aus Naturwissenschaft und Technik zur Bekämpfung der Ursachen der Erderwärmung zur Verfügung. Ihre Weiterentwicklung und ihr umfassender Einsatz setzen gut ausgebildete Naturwissenschaftler-/innen und Ingenieur-/innen voraus, welche die notwendigen technischen Entwicklungen vorantreiben.

Lassen Sie uns gemeinsam dafür arbeiten, dass gut informierte, motivierte und mündige Bürger, die notwendigen Änderungen unseres Lebensstils und unserer Gewohnheiten verstehen und im täglichen Leben umsetzen. Alle, die im Bildungsbereich tätig sind, sind dafür wichtig: Jeder Lehrende muss davon überzeugt sein: Bildung zum Thema „Zwei-Grad-Ziel" ist das primäre Ziel innerhalb der „Bildung für nachhaltige Entwicklung". Es geht dabei nicht um Katastrophenpredigten, sondern um altersgerechte Informationen, immer verknüpft mit der Suche nach Alternativen und didaktisch gezielter Befähigung, deren Umsetzung selber in die Hand zu nehmen.

Alle Bildungspläne und Curricula der Länder enthalten bereits Aussagen in diese Richtung, aber angesichts der Dringlichkeit geschieht noch viel zu wenig! Getreu seiner Satzung wird der MNU daher aktiv. Wir wollen Ziele herausarbeiten, „die im mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterricht in einer sich wandelnden Welt" zu setzen sind.

Der MNU-Bundesvorstand richtete deshalb einen Appell zur stärkeren Beachtung des „Zwei-Grad-Ziels" im Unterricht an alle im Bildungsbereich Verantwortlichen und Tätigen. Der Appell wurde mit ausführlichen Formulierungsvorschlägen für Bildungspläne und Curricula versehen, sowie einer Ideensammlung für Unterricht zum „Zwei-Grad-Ziel« in verschiedenen Schulstufen. Der Wortlaut des an alle Kultusministerien mit der Bitte um Weitergabe an die Verantwortlichen verschickten Appells ist hier zu lesen.

Damit ist der MNU aber nicht zufrieden. Wir werden in den nächsten Monaten daran arbeiten, dass sich eine breite Basis von MNU-Mitgliedern und Lehrenden zusammenfindet, um für eine lebenswerte Zukunft einzutreten. Machen Sie mit! Setzen Sie sich für das „Zwei-Grad-Ziel" ein – die Zeit für aktives Handeln wird immer geringer.

Vorschlag für Textbausteine zur Ergänzung bzw. Änderung von Bildungsplänen und/oder Curricula der naturwissenschaftlichen Fächer und eine Ideensammlung finden Sie in unserem Booklet.

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