Rheinland Pfalz Titelbild

"Auf zu neuen Welten..."

Bericht über das Stipendium „Deutsches Museum München 2018“ des Landesverbands Rheinland-Pfalz des MNU e.V.

Unter dem Motto „Auf zu neuen Welten …“ wirbt nicht nur das Deutsche Museum in München für seinen Museumsumbau, der bis zum Jahr 2025 abgeschlossen sein soll. Sondern unter diesem Motto startet auch am Sonntag, dem 17.06.2018, der diesjährige Stipendiatenkurs des MNU Landesverband Rheinland-Pfalz, der durch die finanzielle Förderung der Berdelle-Hilge-Stiftung und dem Verband der chemischen Industrie (VCI) in dieser Form überhaupt erst möglich wird. Die insgesamt 13 Preisträgerinnen und Preisträger hatten in diesem Jahr erfolgreich an Regionalwettbewerben oder den Landeswettbewerben Jugend forscht und Schüler experimentieren teilgenommen. Unter den Teilnehmern befand sich auch der diesjährige Bundessieger im Fach Physik von Jugend forscht.

Nach der reibungslosen Bahnfahrt ab Mannheim nach München traf die Gruppe gegen 16 Uhr in dem Kerschensteiner Kolleg, die Fortbildungs-Abteilung des Deutschen Museums, ein. Der Tag wurde zum gegenseitigen Kennenlernen in Verbindung mit einer zünftigen Vesper genutzt. Die Regularien und die Gestaltung der kommenden Woche rundeten den Tag ab.

Zu Beginn stand am Montag eine Übersichtsführung durch das Museum auf dem Programm. Durch einen Mitarbeiter des Hauses wurden den Schülerinnen und Schülern die größten und historisch gewachsenen Abteilungen des Museums vorgestellt, inklusive einer Vorführung an der weltbekannten Starkstromanlage. An dem Nachmittag wurde eine exklusive Experimental-Show zum Thema flüssiger Stickstoff geboten. Hier konnte man erfahren, welche Eigenschaften der Stickstoff in seiner flüssigen Form hat und wie sich dies auf Umgebung und Materie auswirkt. Der Tag klang durch einen gemeinsamen ausführlichen Stadtrundgang in der Münchener Innenstadt aus.

Der zweite Tag startete mit einer Führung durch die Abteilung Informatik, in der die geschichtliche Entwicklung der Rechenautomaten im Vordergrund stand. Der Höhepunkt der Führung war die Z3, welche leider wegen defekter Stromzuführung inzwischen nicht mehr in Betrieb genommen werden kann, sodass es bei einer theoretischen Vorstellung blieb. Das Ende bildete die Darstellung eines neueren Hochleistungsrechners mit parallelen Recheneinheiten. Der Nachmittag stand den Teilnehmenden im Museum zur freien Verfügung, so konnte jeder die Abteilungen, öffentliche Führungen und Vorführungen seines Interessens besuchen. Als Ausgleich zu der kognitiven Anstrengung im Museum besuchte die Gruppe abends das Michaelibad und hatte am meisten Spaß bei einer spontanen Einheit Aqua-Jogging.

Der Tag in der Wochenmitte stand im Zeichen der Biologie und begann mit einer praktischen Einheit im DNA-Labor. Dort konnte die eigene DNA aus dem Mundspeichel extrahiert werden, wobei eine sog. Quick-and-Dirty-Methode genutzt wurde. Während der Erwärmungsphase der Proben erarbeitete die Gruppe mit der Laborantin den theoretischen Hintergrund des Experiments.  Als besonderes Präsent konnte nun jede und jeder seine eigene DNA in einem Flakon mit nach Hause nehmen. Eine Führung durch die Abteilung Pharmazie war der Programmpunkt des Nachmittags, bei der die Museumsmitarbeiterin durch ein vielfältiges Wissen begeisterte. Begonnen wurde mit der Vorstellung von wichtigen Phytopharmaka und deren Bedeutung für die Heilung von Krankheiten. Im zweiten Abteilungsraum wurden dann beispielhaft die Erkrankungen Asthma bronchiale, Krebs und deren Behandlungsmethoden vorgestellt. Das Ende der Führung bildete die Erläuterung der für das Museum bekannte alte historische Apotheke aus dem Raum Regensburg. Da die Sternwarte des Deutschen Museums im Sommer geschlossen ist, wurde beschlossen, die Volkssternwarte München zu besuchen. Dort angekommen begrüßte ein feuerroter Sonnenuntergang über München die Gruppe. Mit dem Einsetzen der Dunkelheit wurden nach und nach der Mond, sowie die Planeten, Venus, Jupiter und Saturn mit Blicken durch verschiedene Teleskope sichtbar. Weitere astronomische Sehenswürdigkeiten, wie der Doppel-Doppelstern oder Kugelsternenhaufen wurden in das Visier genommen. Neben der Erkenntnis nur Staub im weiten Universum zu sein, konnten auch einige gelungene Fotoaufnahmen mit den Smartphones mit ins Kolleg genommen werden.

Als neuer Programmpunkt im Rahmen des Stipendiaten-Kurses fand am Donnerstag erstmals eine Live-Science-Show statt, die das Thema Energie in den Mittelpunkt stellte. Der FSJ-ler der Abteilung Museumspädagogik konnte durch einen abwechslungsreichen und interessanten Experimentalvortrag die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für sich gewinnen. Anhand verschiedener Versuche mit Alltagsgegenständen wurde das Thema theoretisch aufgearbeitet und die Stipendiaten und Stipendiatinnen durch kleine Experimente zum Mitmachen eingebunden. Der Rest des Tages konnte von den Jugendlichen mit eigener Schwerpunktbildung im Museum frei gestaltet werden. Den letzten Abend nutzten alle nochmals zum Schnuppern des Müncheners Großstadtflairs, neben der Innenstadt war auch der englische Garten hoch im Kurs.

Den Abschluss dieses Kurses bildete am Freitag der Besuch der Sonderausstellung energie.wenden, die einen hohen Anteil an Interaktivität der Besucher fordert. Den Stipendiaten und Stipendiatinnen wurde vermittelt, dass sie an ihrer Zukunft selbst politisch teilhaben können und müssen. Hierzu diente ein Stationenaufbau, anhand dessen die eigene Einstellung zu verschiedenen Themenbereichen innerhalb der Thematik Energiegewinnung und  -verbrauch aufgezeigt wurde. Der Weg zurück zum Kolleg führte nochmals durch einen großen Bereich des Museums, um die letzten Eindrücke sammeln zu können, bevor am frühen Nachmittag die Heimreise schon wieder angetreten werden musste.

Die insgesamt positiven Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler zeigt, dass ein solcher Stipendiatenkurs ein probates Mittel ist, talentierte Jugendliche im Bereich MINT zu fördern. Die Begeisterung der Teilnehmerinnen und Teilnehmern zeugt davon.

 

[Johannes Thielen, Alexander Hug]

 

Kontakt

MNU Landesverband Rheinland-Pfalz

Deutscher Verein zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts e. V.

Geschäftsstelle

Alexander Hug
Universität Koblenz Landau
Fachbereich Informatik
Universitätsstraße 1
56070 Koblenz

Registergericht

(fehlt noch, wird später nachgereicht bzw. selbst eingefügt)

Telefon
0261-2872664
Fax
0261-2871002664
E-Mail

Inhaltlich verantwortlich nach §55 (2) RStV

Alexander Hug, MNU-Landesvorsitzender RLP

E-Mail

Datenschutz und Disclaimer

Datenschutzerklärung
Haftungsausschluss

Ihre Nachricht an uns

Seitenübersicht